1. Geschichte der Mühlen
Es ist davon auszugehen, dass mit dem Beginn des Ackerbaus in Darup, vor ca.4000 Jahren, das Getreide für die menschliche Ernährung gemahlen wurde. Mörser und Handmühlen gehörten zu jedem Haushalt. Im Laufe der Jahrtausende wurden die Mahlwerke von Tieren angetrieben.
Erst mit der Christianisierung nutzten die Menschen auch die Wasserkraft, denn zuvor waren Wind und Wasser, Kräfte der Götter. Es war unvorstellbar die Kräfte der Götter für die Arbeit einzuspannen.
Da in Darup nur kleine Bachläufe vorhanden waren, mussten Mühlenteiche angelegt werden. Teilweise wurden diese nach dem Verfall der Mühlen zugeschüttet und nur noch alte Flurbezeichnungen, wie Molenkamp, oder Molenstedes -Acker, weisen auf die Existenz von Wassermühlen hin.
Unsere Heimatforscher Wolfgang Wutzler und Heinz Wessling überlieferten uns Hinweise auf ehemalige Wassermühlen in Hastehausen, in Gladbeck (beim Hof Feldmann), am Hagenbach (Unterhalb des Bachzulaufes aus dem Höveler Brock) ,am Hof Schulze Eliab, Schulze Limbergen und in der Nähe des Klosters Hamikholt.(1)
Es wird vermutet, dass die Wassermühle in Hastehausen seit Mitte des 15. Jahrhundert nicht mehr existiert, und die Daruper weite und gefährliche Wege, nach Coesfeld oder Nottuln bis zur nächsten Mühle, auf sich nehmen mussten.
(1)Wolfgang Wutzler, 2012, Gesammelte Mühlenunterlagen.
Heinz Wessling, 2012, mündliche Überlieferung
2. Geschichte der Daruper Windmühle
Nachweislich bemühten sich 1717 Ernst Viktor von Plettenberg (Herr auf Haus Darup seit 1707) und 1784 Ludwig Ernst von Bönninghausen um eine Genehmigung, für den Bau einer Windmühle vom Fürstbischhof zu Münster. Alle Bemühungen scheiterten und die Daruper mussten ihr Korn entweder zur Nottulner Abteimühle oder zur Graes´schen Mühle an der „Hölternen Klinke“in Coesfeld transportieren. Das Getreide wurde dort gegen eine Multergebühr gemahlen.
Im Jahre 1806 wurde Darup durch einen Großbrand größtenteils zerstört, und als „Wiederaufbauhilfe“ genehmigte die neue „Rheingräfliche Regierung“ in Coesfeld den Bau einer Turmwindmühle auf dem Daruper Berg.(2)
Dem Vernehmen nach, soll später auch ein Göpelantrieb das Mahlwerk angetrieben haben. Warum bereits 1925 die Mühle abgetragen wurde, entzieht sich unserer Kenntnis. |
Aus einem Schlichtungsstreit von 1865 geht hervor, dass der Müller Peter Rütter sich schuldig bekannte, den Getreidehändler Wilhelm Maue in seiner Ehre beleidigt zu haben. Als weitere Müller wurden die Namen Schräder und Völker genannt.
(2) Christian Schulze Pellengahr 1995, Nottulner Martinibote
3. Geschichte der Mühle Gehrmann
Die Hofstelle Gehrmann diente ursprünglich der Landwirtschaft und dem Handwerk (Herstellung von Holzpantinen).
Bereits 1947 hatte sein Vater Johann Gehrmann ein neues Mühlengebäude errichtet. Der alte Sauggasmotor hatte ausgedient und die Mahlwerke wurden nun durch einen Elektromotor angetrieben.
Josef Gehrmann besuchte 1954 die Meisterschule für das Müllerhandwerk auf Schloß Raesfeld, 2004 wurde ihm der goldene Meisterbrief durch die Handwerkskammer verliehen.
1959 wurde das letzte Korn in der Mühle Gehrmann gemahlen und der Betrieb wurde bis 1991 als Landhandel fortgeführt.(3)
(3) Josef und Änne Gehrmann 2012, mündl. Überlieferung
4. Geschichte der Mühle Gerding
(Hanrorup 54 bis 56)
Heinrich Gerdings Geburtshaus (geb. 1842 ) war eine Wassermühle in Merfeld.
Als junger Mann kam er nach Darup auf den Hof Geilmann, heute Schlüter, und kaufte sich bald einen Morgen Land von Schürik in Hanrorup. Hier errichtete er eine Kötterstelle und ehelichte Maria Böhne, die eine Tochter des Müllers aus Varlar war. Als Mitgift soll Maria das Kapital für den Bau einer Windmühle bekommen haben.
Die Kappenwindmühle wurde 1876 gebaut und 1889 um ein Kesselhaus, indem ein Dampfmaschinenantrieb untergebracht war, erweitert.
Die Holzwindmühle wurde 1920 abgerissen. Gleichzeitig entstand ein neues aus Bruchsteinen gemauertes Mühlengebäude. Ein Sauggasmotor trieb bis 1937 die 2 Walzenmahlgänge an. Mit der Elektrifizierung konnte nun auf den Antrieb durch Elektromotoren umgestellt werden.
Sein Sohn Felix Gerding (*1916 -+1987) führte den Mühlenbetrieb fort und mahlte Brotgetreide bis 1955 und Viehfutter bis 1970.
Andreas Gerding hat das Mühlengebäude zu einem Wohnhaus umgebaut. Heute erinnern noch viele Mühlendetails in den Wohnungen von Hildegard und Andreas Gerding an die Mühlengeschichte dieser Hofstelle (4).
(4) Hildegard Gerding 2012, mündliche Überlieferung