Historisches Darup / Der Hof Reher, Bildungshof AWO Essen

Das heutige Dorf Darup wird schon 834 in einer Urkunde des Stiftes Nottuln als Dordorpe erwähnt.

 

In dieser Urkunde wird erwähnt, dass Karl der Große im Jahre 779 am Monte Casino (Coesfelder Berg) das befestigte Lager der Sachsen erobert hat.

 

Der Name Dordorpe oder Dodopa leitet sich von den Wörten: Dod für Schilf und Apa für Wasser ab. An diesem Wasser (Hagenbach) entstanden die ersten Siedlungen, die in Rufweite voneinander lagen. Zu diesen gehörte auch der Hof Reher, heute AWO-Bildungshof Essen, Am Hagenbach 3. 

 

 

Die nachweisbare Geschichte des heutigen Hauses beginnt im 15. Jahrhundert.

 

Die Grundherren des Anwesens wechselten in kurzer Zeit. Bis etwa 1482 Hinrick Zotete, Vikar in Darup, dann Bernd von Burse zu Haus Darup. Der verkaufte das Anwesen 1488 an Ludolf von Gravestorpe, von diesem 1491 an Hinrick Fygen, Schröder in Nottuln, verkauft. 1492 oder 1493 dem Karthäuser Kloster zu Weddern geschenkt.

 

Pächter war in dieser frühen Zeit eine Familie Oetberting. Genaue Daten lassen sich nicht mehr ermitteln. Danach ging der Hof an die Familie Reder (Reer, Reher).

 

Fast alle Höfe waren in der Neuzeit in geistlichem Besitz. Bernd Redder (Reer, Reher) führte 1539 als Zehnten 9 Scheffelsaat Hafer an den Gutsherren ab. Die Pacht für den Hof Reher (17. Jh.) betrug  drei Holländische Taler.

 

 

Die Familie Reer (Reher) baute im 15. Jahrhundert die ersten Teile des heutigen Gebäudes, einzelne Anbauten kamen im Laufe der Jahrhunderte dazu. So wie der Name der Familie veränderte sich auch im Laufe der Zeit die Adresse. Von Dorf 50 über Walachei 3 bis zum heutigen Am Hagenbach 3.

 

Gesicherte Namen der Familie Reer (Reher) lassen sich wieder ab 1857 nachweisen:

Hermann Reer (1857-1939) und seine Frau Wilhelmine, Geburts- und Todesdatum nicht bekannt. Sie wurde 73 Jahre alt.

Arnold Reer (1887-1957) und seine Frau Antonia geb. Gövert (1890-1956) Eheschliesung 1919.

Weil deren Erbe Herrmann Reer, geb. 1920, in Stalingrad 1942 ums Leben kam, erbte die Tochter Sophia Reer (1922-2004) den Hof. Sie heiratete 1952 den Landwirt Wilhelm Waldert (1916-1962). Aus dieser Ehe ging die Tochter Magdalena hervot. Nach dem Tod ihres 1. Mannes heiratete Sophia Reer, verw. Waldert, 1963 Antonius Reher (1927-2016).

Arnold Reer links-Hubert Reer rechts
Antonius Reher

 

Die Familie Reher bewirtschaftete den Hof bis in die 1980-er Jahre. Danach wechselte der Hof zweimal seinen Eigentümer.

 

1991 wurde der Hof von der AWO Essen gekauft und nach umfangreichen Sanierungsmaßnahmen als... 

 

 

... AWO-Bildungshof in Betrieb genommen.

                                                                                        

Während des Umbaus zum AWO - Bildungshofe wurden verschiedene Hinweise gefunden, dass an dieser Stelle viel ältere Vorgängergebäude gestanden haben. In verschiedenen Tiefen des Bodens wurde folgendes gefunden:

  1. Einzelne Fundamente, längs zu den heutigen Gebäuden liegend
  2. Rollschichten aus Backstein
  3. Steinmetzartig behandelte Steine zur Außenwand hin
  4. Holzpflöcke vor dem Mauerwerk

Trittstufen aus Granit und Laufschichten im Tennenbereich         

 

 

Außerdem fand man eine Vielzahl von Brunnen unter dem Haus, bzw. in seiner unmittelbaren Nachbarschaft. Eine gesicherte Erkenntnis über Herkunft und Alter dieser Funde ist jedoch nicht mehr möglich. Im Kaminzimmer ist ein Brunnen erhalten geblieben, der durch eine Glasscheibe eingesehen werden kann.

 

 

Bei der Sanierung wurden die ursprünglichen Deckenbalken zum größten Teil wieder eingebaut. Ob es sich hier um eine Zweitverwertung handelt, oder ob es die ursprünglichen Trägerbalken sind, die den Großbrand im Dorf 1806 überstanden haben, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. 

 

 

Auch der Stein in der Nord-Ost-Ecke der Hausfassade, dessen Herstellungsart auf das 13. Jahrhundert schließen lässt, ist vermutlich aus einem anderen Haus, bzw. einer Ruine entnommen.

 

Das Salzkästchen, mit dem früher Gäste beim Eintritt in das Haus den Schinken am Kamin bestrichen, wurde wieder an seiner alten Stelle, links  neben dem Kamin, angebracht.

 

Die Struktur des Hofes wurde in weiten Teilen erhalten.

 

 

Die frühere Tenne dient heute als Speiseraum, der Heuboden als Bewegungsraum, der ehemalige Kuhstall als Seminarraum. Küche und Kaminzimmer blieben fast unverändert erhalten.  

 

Heute erfreut sich der AWO-Bildunghof einer wachsenden Beliebtheit.

 

 

Viele Gruppen, Seminare, Fortbildungen und Familienfeiern finden über das Jahr statt.

 

Weitere Informationen finden Sie unter: AWO-essen.de/darup.

                                                                                                        

E-Mail:  bildungshof AWO-Darup

 

 

 

Festschrift Magdalenen Bruderschaft, AWO Essen, Magdalene Reher Schulze Bisping                                                      

 

Fotos :  Familie Reher Schulze Bisping, Lov Darup,  Johann Bross

 

 

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